6. Dezember – Freude schenken

Es war einmal in einem Dorf, das von alten Wäldern umgeben und von sanften Hügeln beschützt war, eine Frau namens Liora. Ihr Name bedeutete „mein Licht“ – und tatsächlich schien ihr Herz stets von einer leisen, warmen Helligkeit erfüllt zu sein, selbst in den stillsten Tagen.

Eines Winters, als der Frost die Dächer mit glitzerndem Weiß überzog und die Nebel tief in den Tälern lagen, bemerkte Liora, dass die Menschen um sie herum müde und schwer wirkten. Die Straßen waren still, das Lachen leise, und selbst die Sonne schien kaum durch die grauen Schleier des Himmels.

In dieser Stille spürte Liora einen kleinen Impuls in ihrem Herzen – so zart, dass er fast wie ein Flüstern klang: "Wenn du Freude schenken willst, musst du sie zuerst in deinem eigenen Herz spüren."

So setzte sie sich still ans Fenster, atmete tief ein und aus, und begann, sich bewusst zu erinnern: an das Knirschen des Schnees unter ihren Füßen, an den Duft von Tannenzweigen im Morgenlicht, an das Flackern des Feuers im Kamin, das selbst die kältesten Schatten wärmt.
Mit jedem Atemzug wuchs ein kleiner, heller Funke in ihr – ein Licht, das still, aber unaufhaltsam leuchtete.

Dann begann Liora, dieses Licht weiterzugeben. Nicht in großen Taten, nicht mit Worten voller Pracht, sondern in den kleinsten Gesten: ein warmes Lächeln für die alte Bäuerin, die einsam ihre Tür fegte; ein handgeschriebener Zettel mit einem lieben Gruß, den sie heimlich in den Briefkasten eines müden Lehrers legte; ein paar Kekse, die sie vor die Haustür eines Nachbarn stellte, ohne ein Wort zu sagen.

Und das Unglaubliche geschah: Jede kleine Geste entfachte Freude, die sich wie Wellen ausbreitete. Die Menschen begannen wieder zu lächeln, die Schritte wurden leichter, die Herzen offener. Die Freude, die Liora schenkte, kehrte vielfach zurück – größer, heller, tiefer.

So lernte das Dorf, dass Freude nicht etwas ist, das man besitzt oder bewahrt. Sie ist wie ein Licht, das wächst, sobald es geteilt wird – sanft, leise, unaufhaltsam.

Und Liora wusste: Wer Freude schenkt, berührt nicht nur andere – sondern findet sein eigenes Herz tiefer, heller, reicher. Denn jedes Licht, das weitergegeben wird, wird zum Stern in der Dunkelheit – für den, der empfängt, und für den, der schenkt.

Heute lädt dich der Adventskalender ein, deine Freude bewusst zu entdecken und weiterzugeben.
Vielleicht ist es ein Lächeln, ein Wort, eine kleine Geste – und du spürst, wie sie dein Herz erwärmt, während sie andere berührt.

Wenn du Lächeln verschenken möchtest, kannst du hier etwas ausdrucken, dass Menschen garantiert ein Lächeln ins Gesicht zaubert.