Hast du deinem Atem schon einmal zugehört? Hast du schon einmal für ein paar Sekunden ganz bewusst aus- und eingeatmet? Wie weit kannst du atmen? Stockt der Atem wenn sich der Brustkorb hebt? Füllt sich dein Bauchraum mit frischer Luft?
Beobachte deinen Atem in verschiedenen täglichen Situationen. Manchmal hetzt du von einem Termin zum Nächsten, dein Atem wird schneller, dein Herz pocht laut und rasch. Dein Körper zeigt dir, dass du deine Tätigkeiten etwas ruhiger gestalten solltest.
Wenn du aber selbst im gemächlichem Tempo deine Dinge erledigst und du schwer atmest oder nach Luft ringst, zeigt dir dein Körper, dass er nicht in der Mitte ist. Irgendetwas will gesehen werden, irgendetwas erfordert deine Aufmerksamkeit.
Versuche einmal, nur für kurze Zeit, ganz bewusst deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem zu lenken. Atme kräftig aus, zähle währenddessen langsam bis fünf. Dann atme noch einmal aus. Du kannst das, es befindet sich immer noch genügend Luft in deiner Lunge. Einmal noch kurz die letzten Luftreserven ausatmen. Und jetzt hole langsam und tief Luft und zähle bis drei. Mach das ganze drei- bis vier mal und beobachte deinen Körper, deinen Puls, deine Wahrnehmung.
Was hat sich alles verändert? Bist du ruhiger geworden? Nimmst du etwas in dir wahr? Spürst du an irgendeiner Stelle ein Zwicken oder Zwacken? Oder bist du ganz bei dir und fühlst dich so richtig geerdet, angekommen und verwurzelt?
Wir nehmen uns im Alltag viel zu wenig Zeit für uns selbst, wollen noch dies und das erledigen, schnell noch aufräumen, schnell noch kochen, schnell noch einen Anruf tätigen.
Vielleicht probierst du das Atmen, wie oben beschrieben, während du auf die dritte Adventkerze siehst. Spüre die Wärme der Flamme, sieh die verschiedenen Farbnuancen, die das Licht erzeugt und atme.
Sein wir heute dankbar für unser Sein und nehmen uns etwas Zeit für uns, nur ganz kurz. Und vielleicht erlebst du ein Wunder und nimmst plötzlich dein Umfeld anders wahr.
In diesem Sinne wünschen wir euch einen erfüllten dritten Advent.
